Von den Rechtsnormen zur Rechtspraxis. Ein neuer Zugang zur Rechtsgeschichte der Juden im Alten Reich?
Auftakttagung des Projektclusters Jüdisches Heiliges Römisches Reich
vom 15. – 17. März 2003
veranstaltet vom Simon-Dubnow-Institut, der Universität Erfurt und dem Max-Planck-Institut für Europäische Rechtsgeschichte Frankfurt a.M.
mit Unterstützung vom Simon-Dubnow-Institut
Programm
SAMSTAG, 15. MÄRZ 2003
17.15 Uhr
Eröffnung
Dan Diner, Leipzig/Jerusalem
17.30 Uhr
Einführung
Andreas Gotzmann, Erfurt; Stefan Ehrenpreis, Berlin & Stephan Wendehorst, Leipzig
18.00 Uhr
Zu Rechtsnormen und Rechtswirklichkeit in der Frühen Neuzeit
Michael Stolleis, Frankfurt a.M.
SONNTAG, 16. MÄRZ 2003
9.00 Uhr
Einführung Abschnitt I
Konkurrenz und Komplementarität von jüdischer und nicht-jüdischer Rechtssphäre
Andreas Gotzmann, Erfurt
9.30 Uhr
Tradition gegen Neuanfang. Die Statuten der jüdischen Gemeinden Friedberg, Den Haag und Middelburg aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts im Vergleich
Stefan Litt, Düsseldorf
10.00 Uhr
Looking East: The Jews’ Legal Status and the Jews’ Legal System in 16th Century Poland-Lithuania
Adam Teller, Haifa
10.45 Uhr
Kaffeepause
11.00 Uhr
Fraitte von Gelderns langer Rechtsstreit um ihre Erbansprüche – ein Indiz für die problematische Rolle von Frauen in Norm und Praxis jüdischen Erbrechts?
Birgit Klein, Duisburg
11.30 Uhr
Podiumsdiskussion
Jacob Goldberg, Jerusalem; Heiner Lück, Halle-Wittenberg; Stefan Rohrbacher, Düsseldorf; Michael Toch, Jerusalem; Stefanie Schüler-Springorum, Hamburg & Sabine Ullmann, Augsburg
12.00 Uhr
Mittagessen
14.00 Uhr
Einführung Abschnitt II
Zu Konkurrenz und Komplementarität imperialer und territorialer Rahmenbedingungen der rechtlichen Lage der Juden
Stephan Wendehorst, Leipzig
14.30 Uhr
Die Erschließung der Akten des Reichshofrats und ihre Bedeutung für die Geschichte des Alten Reichs
Leopold Auer, Wien
15.00 Uhr
Fränkische und Schwäbische Juden vor dem Reichskammergericht
Manfred Hörner
16.00 Uhr
Jüdische Reichskammergerichtsprozesse aus den Reichsstädten Frankfurt und Hamburg. Eine quantitative Annäherung
Anette Baumann, Wetzlar
16.30 Uhr
Kaffeepause
17.00 Uhr
Landständischer Einfluß auf judenrechtliche Normen in der Frühen Neuzeit
Stephan Laux, Düsseldorf
Der Weg von Juden an den Reichshofrat am Beispiel von Vertreibung/Verfolgung und Privilegienverletzung im 16. und 17. Jahrhundert
Barbara Staudinger
Conflict and Collaboration: Jews and Questions of Authority as seen through Law Suits
Debra Kaplan, Philadelphia
18.30 Uhr
Podiumsdiskussion
Robert Jütte, Stuttgart; Bernhard Diestelkamp, Frankfurt a.M.; Magdalena Drexl, Wien/Leipzig; Hartmut Lehmann, Göttingen; Eva Ortlieb, Wien & Dietmar Willoweit, Universität Würzburg
MONTAG, 17. MÄRZ 2003
9.00 Uhr
Einführung in Abschnitt III
Rechtliche Handlungsspielräume von Juden als Untertanen im Alten Reich
Stefan Ehrenpreis, Berlin
9.30 Uhr
Zur Stellung der Juden im frühneuzeitlichen Strafrecht: Gesetzgebung, Wissenschaft und Praxis
Karl Härter, Frankfurt a.M.
10.00 Uhr
Jews as Criminal Targets in Early Modern Germany
Maria Boes, West Chester
10.30 Uhr
Kulturelle Differenz und Haftbedingungen
Siegrid Westphal, Jena
11.00 Uhr
Kaffeepause
11.15 Uhr
Suche nach Recht und Gericht. Welche Gerichte durften und wollten Friedberger Juden anrufen?
Cilly Kaspar-Holtkotte
11.45 Uhr
Zwangstaufen jüdischer Kinder in der Kurpfalz und ihre gerichtlichen Folgen
Dagmar Freist, Osnabrück
12.15 Uhr
Mittagessen
14.15 Uhr
Das Gesagte und das Ungesagte –Strategien und Handlungsspielräume vor Gericht
Rotraut Riess, Bielefeld
Familienrecht
Lois Dubin, Triest
Jewish Law, Inquisition, and the Imperial Chamber Court: A Case Study of Juridical Conflict in Wertheim, 1627-30
Ronnie Pochia Hsia, New York
16.00 Uhr
Podiumsdiskussion
Friedrich Battenberg, Darmstadt; Heinz Duchhardt, Mainz; Rolf Kiessling, Augsburg & Rainer Walz, Bochum
Führung durch das Bundesverwaltungsgericht (ehemaliges Reichsgerichtsgebäude)
Eckart Hien